TD – The Yearlong

Aaniin (Hallo) Leute,
nun ist es also soweit. Vor ein paar Tagen war Dead Moon (Neumond) und immer nach Dead Moon bekomme ich die Moeglichkeit zu schreiben, aber erst nachdem ich einen 4 meal time Marsch absolviere. Da wir mitten im Wald sitzen, dauert es eine Weile bis wir in die Zivilisation kommen.

Haeh meal time?!?
Ja richtig meal time, was hat das auf sich! Zeiten gibt es keine hier draussen. Keine Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Monate und Jahre. Das sind alles Erfindungen der Zivilisation. Was ist also nun eine meal time? Hmm fragt eucht selber, wie lange ihr fuer eine Mahlzeit benoetigt. Tage werden in suns gerechnet, Monate in moons und Jahre in turns of a season…

Den ersten Dead Moon mussten wir auslassen, damit sich die Gruppe besser kennen lernt. Bei 42 Personen ist das auch nicht so einfach und noch lange nicht abgeschlossen, aber zumindest die Namen kenn ich mittlerweile von allen, sogar von den 17 Kindern. Kinder? Ja dies ist ein family year long. 17 Kinder und 25 Erwachsene.

Also fange ich mal mit meinen bisherigen Erfahrungen an. Sorry fuer alle, die einen eher kurzen Eintrag erwarten, aber das ist beim ersten nicht moeglich :). Aber ich werden mich bessern, ich verspreche es!

Die Reise hat schon Spannend, schweisstreibend und stressig begonnen. Beim Flughafen in Wien bin ich drauf gekommen, ich hab sowohl Kreditkarte, als auch Bankomatkarte vergessen. Juhu! Kurz hab ich mich darueber auch geaergert, dann dachte ich mir schnell, ach ich sitz im Wald, was brauch ich eine Kreditkarte? Also erster Schreck wieder vorbei. Als ich in Toronte landete und meinen Weiterflug nach Chicago einchecken wollte, wollten sie wieder meine Kontaktadresse hier von den Staaten haben. Diese hab ich klarerweise nicht im Kopf, jedoch dummerweise auch nirgends aufgescrheiben ausser als Kontakt bei meinen Mails. Das ist allerdings nicht so einfach, da ich ohne Handz reise, musste ich also schnell einen Comp suchen, der auserhalb in der Empfangshalle, nicht nur dass das schon stressig genug ist, machte mir die Dame noch zusaetzlich Stress, ich hatte dafuer 1 1/2 Std Zeit. Ich also raus, keine CAN-Dollar einstecken, also schnell mit US-Dollar ein Mineral gekauft, dann Comp gefunden, der ewig lange nicht funktioniert hat, Geld geschluckt hat, aber nichts getan hat. Ich wurde etwas nervoes. So nervoes, das ich meinen Reisepass beim Stand, wo ich das Mineral gekauf habe, vergessen hab. Die Dame hat mich jedoch sehr schnellgefunden, zum Glueck. Endlich hat es funktioniert. Der ganze Spass, hat mich 10 US-Dollar gekostet, das teuerste Mineral, welches ich jemals hatte.

Dann ging alles sehr schnell, nach Chicago, von dort mit dem Bus nach Milwaukee und dort mit 8 anderen mit dem Auto am naechsten Tag nach Three Lakes. Am ersten Tag noch im Maincamp geschlafen, wo ich nun gerade sitze und am naechsten Tag, raus in die Wildnis.

Die ersten 10 suns bin ich vegetarier geblieben, dann bin ich bzw. eher mein Koerper sehr schnell drauf gekommen, dass das nicht geht. Also habe ich langsam mit Baerenfett, Hirschfleisch und Fisch zum essen begonnen. Mein Koerper hat sich schnell umgestellt und auch moralisch kann ich damit umgehen.

Somit sind wir schon beim Hauptthema, dem essen. Es wird tagtaeglich im Camp ueber essen gesprochen. Das wird hoffentlich nicht, aber wahrscheinlich ein Thema bis zum ende bleiben. Was bekommen wir also zum essen. Unsere Tagesration sieht folgendermassen aus. 2 Eier, 3 Fruechte (auch Bananen und jeder der mich ein bisserl besser kennt, weiss wie ich zu Bananen stehe), 2 Hand voller Nuesse, Baerenfett, Wurzelgemuese, Greens und Fleisch. Mittlerweile ernten wir unsere Greens selber von den essbaren Wildpflanzen in unserer Umgebung. Aber kommen wir noch mal zu den Bananen. Lange Zeit hab ich diese nicht mit dem Po angeschaut, aber wenn es nichts anderes gibt, frisst der Teufel fliegen, so habe ich nach ca. 30 Jahren meine ersten Bananen wieder gegessen. Die erste ist mir regelrecht im Hals stecken geblieben, aber mittlerweile…. mag ich diese Dinger sogar! Was ein paar Moons bereits aus einem Menschen machen koennen….

Noch schlafen wir in unseren Zelten. Die Lodges stehen noch leer, oder muessen erst gebaut werden. Unsere Food Pits haben wir abgeschlossen und seit einem quartermoon mit dem Bowdrill begonnen, das heisst, Streichhoelzer werden auch bald seinen Weg zurueck in den Rucksack antreten. Mit dem Ledergerben haben wir leider noch nicht begonnen und ich kann es kaum erwarten, so habe ich bereits 3 Haeute von den Roadkills, wo wir einen Teil unseres Fleisches herbekommen, im Zelt liegen und warten darauf bearbeitet zu werden. Ich freu mich schon so sehr darauf, das ich staendig die Guides frage, wann wir damit anfangen, noch werden ich auf bald vertroestet, aber die Zeit wird kommen, hoffentlich bald.

Da wir eine grosse Gruppe sind, sind wir in 2 Lager aufgeteilt. Die Guardians/Scouts schlafen in Zhaabanon (Sueden), insgesamt 7 Leute. Der Rest des Clans wohnt in Waabanon (Osten). Wir gehen taeglich von Zhaabanon nach Waabanon um dort den Clan zu unterstuetzen, was manchmal sehr nerven aufreibend sein kann. Vor allem wenn wir meal times fuer meal times in Meetings verbringen und diese sind im Moment so viele, das ich Meetings schon nicht mehr sehen und hoeren kann. Aber ich arbeite daran, dass das bald aufhoert ;).

So nun habt ihr mal einen ersten Ueberblick was sich hier so tut. Gerne beantworte ich eure Fragen, ob ich immer dazu komme zu antworten, kann ich nicht sagen. Da ich nicht weiss, ob ich den 4 meal time Marsch moon fuer moon auf mich nehmen moechte. Aber wer mir einen Brief schreiben moechte, dem Schreibe ich bestimmt zurueck. Vor allem geht es auch schneller, weil Briefe erhalten wir alle quarter moons.

Mir bleibt nur noch Miigwetch (Vielen Dank) zu sagen, das ihr euch die Zeit fuer diesen langen Beitrag genommen habt und eventuell liest man sich in 1-2 dead moons wieder.

Bis Bald
Alex