Good Bye Family Yearlong 2012/13

Aaniin!

Das war es also. Ich kann es noch immer nicht glauben, es fuehlt sich so unreal an. Ich kann mich noch genau an den ersten Tag erinnern, als ich in Chicago ankam und mir der Bus nach Milwaukee vor der Nase davon fuhr und ich 1 1/2 Stunden auf den naechsten Bus warten musste. So begann das Abenteuer und der Start auf dem Weg zu Teaching Drum. Nun 11 Monate spaeter ist alles vorbei. 11 Monate in der Wildnis verbracht, 11 Monate abgeschieden in den Woods, 11 Monate manchmal recht einfach und manchmal sehr schwierig, 11 Monate ohne wirklichen Kontakt zur Aussenwelt, 11 Monate das selbe essen, 11 Monate die selben Leute, 11 Monate Heilung!!! Es war das Beste was ich jemals gemacht habe, die beste Entscheidung des Lebens. Ich habe gelacht, geweint, geschwitzt, geblutet. Ich war gluecklich, traurig, veraergert und…die Liste kann wohl noch einige Saetze fortgefuehrt werden. Am Ende zaehlt allerdings nur noch eines, ich habe es geschafft. Ich kann nach Hause fahren… ob ich will oder nicht.

Der letzte Monat hatte es noch mal richtig in Sich. Der Schnee kam dieses Jahr spaet, aber er kam und wie. Es hat tagelang geschneit und somit war endlich genug Schnee vorhanden. Ich war Anfangs nicht so begeistert, der Winter war schon lange und ich wollte noch einige Haeute gerben. Doch plante Mutter Erde was anderes fuer mich. Mit 5 anderen Clanmitgliedern haben wir uns einen schoenen, feinen Platz gesucht und Schneehuetten gebaut. In 3 Tagen stand meine Huette und war ausgehoehlt. Ich hab mir eine kleine, enge, jedoch gemuetliche Lodge gebaut, ich konnte mich gerade so ausstrecken, sitzen war jedoch schon wieder Fehlanzeige. Das war auch nicht notwendig hatte genug Platz mich im liegen an und auszuziehen und ich hatte es super warm in der Lodge. Auch als es wieder sehr kalt geworden ist, die Lodge war angenehm warm, ich war vor Regen, Schnee und Sturm geschuetzt. Da allerdings der Rest des Clans ebenfalls in ein Snowcamp gezogen ist, war ungute Luft angesagt. Wir haben es genossen in der kleinen Gruppe und vieles komplett anders erlebt. Knapp einen Moon waren wir abgeschieden, zum Ende sind wir dann doch ins Family Camp gezogen um die letzten Tage gemeinsam zu verbringen.

“Food” war wiedermal ein grosses Thema zum Schluss, es ging soweit, das wir oefter mal mehr assen, als wir sollten, so waren wir fast 4 Tage ohne Essen. 2 Tage haben wir komplett gefastet, als dann endlich wieder ein Fooddrop kam. Wir haben daraus sehr viel gelernt und das sollte uns nicht noch einmal passieren. Lektion gelernt.

Am Tag nachdem ich die Lodge fertig gestellt hatte, habe ich mir tief in den rechten Daumen geschnitten. Ich hab den Daumen 2x taeglich geharzt, damit er sich nicht entzuendet, das hat wunderbar geklappt, hatte allerdings auch den Nachteil, das ich keine Handschuhe tragen konnte. Im Winter ist das ein bisserl doof, so hatte ich staendig kalte Finger. 14 Tage lang hat es gedauert, dann war es endlich soweit. Juhu ich kann wieder Handschuhe tragen, juhu es ist endlich wieder warm. Ich werde eine schoene Narbe davon tragen, mittlerweile ist der Finger wieder ansehnlich.

Da ich weder Lust hatte, noch aufgrund des Fingers eine neue Lodge gebaut habe, habe ich im freien unter Baeumen geschlafen. Das war super, hab ich auch sehr genossen, bis zum morgen des vorletzten Tages, als ich mit Regen aufgewacht bin. Es hat nicht lange geregnet, denn es hat bald zu schneien angefangen, da es kuehler wurde und als es zu schneien aufgehoert hat, weil es so kalt war, kam das Eis. Die Decken und der Schlafsack wurden schoen nass und fuer die Nacht auch nicht mehr trocken. Trotzdem war es warm in der darauffolgenden Nacht. Vorletzter Tag, also war ein Feast angesagt und dann ein so bescheidenes Wetter. Die Guides wollten nicht im Schnee sitzen, also haben sie uns Tarps gebracht. Als wir dann endlich das Tarp gespannt hatten, hat es zu schneien aufgehoert und auch nicht wieder begonnen. Wir haben lange gefeiert und am darauffolgenden Tag sind wir nach Nad’mad marschiert. Die Seen waren noch immer total gefroren, somit hatten wir einen raschen und einfachen Marsch, der Schnee reicht noch immer bis zu den Knien.

Seit gestern bin ich also zurück in der Zivilisation. Habe meine erste Dusche seit April 2012 genommen. Bin in die Stadt gefahren und hab ein Riesensandwich bei Subway gegessen. Das Maedel dachte wir Scherzen, hat sogar Photos vom Sandwich genommen, weil noch nie jemand soviel gegessen hat. Nachdem wir das Sandwich verdrueckt haben, hatten wir noch immer Hunger. Ab zur Tankstelle und Suessigkeiten gekauft. Nun sitze ich wieder vorm Comp fuer meinen letzten Bericht.

Morgen gehts gen Westen, gemeinsam mit Ash fahre ich mit dem Zug nach Reno, NV, von dort weiter nach Kalifornien und an den Pazifik. Dort haengen wir ein paar Tage ab und dann gehts nach Washington State, wo Ash wohnt. Gegen 22. April fliege ich zurueck nach Chicago. Dort schau ich mir ein Baseballgame an White Sox vs. Cleveland Indians. Am 26. April sitze ich im Flieger nach Europa um am 27. April um 08:35 Uhr in Wien Schwechat anzukommen, mein Flieger kommt aus Washington. Ich hoffe, den einen oder anderen anzutreffen, ich freue mich viele von euch bald wieder zu sehen. Fuer manche beginnt die Reise, euch Beiden wuensche ich alles Gute und ein heilendes Jahr.

Ich kann nur betonen, ich bin mehr als gluecklich diesen Schritt getan zu haben.
Vielen Dank fuer die vielen Rueckmeldungen,
vielen Dank fuers lesen der Berichte und
vielen Dank, dass ihr fuer mich da seid!

Liebe Gruesse aus dem winterlichen Wisconsin
gewoehnt euch an meinen Namen, ich habe mich daran gewoehnt und liebe ihn.
Bis bald
Ma’iingan