Ein verrückter Moon

Aaniin Liebe Leute!

Endlich schaffe ich es mir die Zeit zu nehmen und euch wieder das Neueste aus dem Wald zu schicken. Was war das für ein verrückter Moon. War im Moon davor eher tote Hose und nicht viel neues, gab es diesmal ein Highlight nach dem nächsten. Ich werde versuchen, mich kurz zu halten, damit ihr einen groben Überblick habt und mir die Geschichten nicht ausgehen, sobald ich wieder zurück bin ;).

Fangen wir mal mit den Gästen an. In diesem Moon hatten wir einen haufen Gäste, viele Verwandte und Bekannte sind vorbei gekommen, aber auch der erste Interessent für ein zukünftiges Yearlong. Allen voran hab ich mich tierisch gefreut, das sich meine Schwester entschlossen hat, den weiten Weg aus Wien zu mir in die Wildnis zu beschreiten um dann noch die Großstadt-Wildnis New Yorks zu geniessen. Einen Quartermoon hat sie mit uns zusammen gelebt und so konnte sie sich ein Bild machen, wie es bei uns so abgeht. Ich hab immens viel Zeit mit ihr verbracht und wohl die beste Zeit meines bisherigen Lebens mit ihr verbracht. Wir haben uns sehr gut über verschiedenste Sachen unterhalten. Vielen Dank für deinen Besuch, die Gespräche, ich hab dich immens lieb!!! Weiters haben uns Charles, Scott, Eric, Adrian, Desiree, Michel, Mountain, Bob, Andre und Vila besucht. Wie man sieht, ist bei uns einiges los ;).

Direkt am nächsten Tag, nach dem nad’mad visit bin ich zum ersten Mal seit ich hier angekommen bin, in ein Auto gestiegen. Wir haben Birkenrinde fuer unsere Sommer- und Winterlodges gesammelt. Da das ein sehr komisches Gefühl ist und ich gar nichts von der Aussenwelt mitbekommen wollte, habe ich meine Augen verbunden und so bin ich 2 meal times im Auto gesessen, zum Glück haben uns keine Officers aufgehalten ;).
Tja wie sammelt man also Birkenrinde. Man geht einfach zu einem lebenden Baum und schneidet einen Schnitt ca. 1m lang und schaelt die rinde vom Baum runderherum. Wie nun jeder weiß tut das dem Baum nicht gut, allerdings wurde er kurze Zeit später abgeholzt, zumindest wurde es uns so gesagt.

War im Moon bevor noch die absolute Himbeer-Hochzeit, hat sich das nun geändert und wir erleben gerade den 7. Brombeeren-Himmel. Ein Wahnsinn wie viele Brombeeren wir hier essen. Bekommen wir ja normalerweise Früchte und Fleisch von der Schule, hat sich der Circle entschlossen darauf zu verzichten und selbst für Früchte und Fleisch zu sorgen. Die Patches in Campnähe waren schnell aufgegessen, jedoch wenn man einen 1 1/2 meal time Marsch in kauf nimmt, kann man soviele Beeren essen, wie in den Bauch passen und das täglich und für den ganzen Circle. Auch einen Moon danach sind dort noch immer unzählige Beeren. Die schmecken mir so gut, das ich gleich einen Busch für zu Hause bestellt habe und dieser von meinen Eltern im Garten eingesetzt wird.

Margret die von Anfang an nur 3 Monate diese Erfahrung machen wollte, hat uns also verlassen. Wahnsinn, bereits 3 Moons sind vergangen, die Zeit verinnt, mittlerweile sind bereits 1/3 der Zeit vergangen und sie kommt mir immer schneller vor. Es gab ein großes Fest, damit sie uns ja in Erinnerung hat.

Michel wie bereits gesagt ist wieder gekommen für ein paar Tage und hat wieder seine Kamera dabei gehabt. Wie vielleicht bekannt, oder noch nicht bekannt, gibt es einen Film von diesem Yearlong, also ihr kennt vielleicht eine zukünftige Hollywood-Größe! 😉

Mußte ich beim letzten Mal noch vor der sweat lodge Platz nehmen, durfte ich dieses Mal in der Sweat sitzen. Dort wurde er geboren “Bicani Ma’iingan”, mein neuer Name, da dieser aber für alle zu lange und zu kompliziert ist, nennen mich alle einfach “Ma’iingan”. Was dieser Name bedeutet, werde ich heute noch nicht verraten, manche von euch, wissen allerdings was der Name bedeutet. Ich bin richtig Stolz diesen Namen von den Elders bekommen zu haben und das ich ihn verwenden darf.

Für kurze Zeit gab es einen Circle-Split. Manche von uns, darunter auch ich, haben sich ins sogenannte Haselnut-Camp begeben. Dort haben wir komplett auf den Food-Drop der Schule verzichtet und sind selbst auf die Suche nach Essen gegangen und haben uns darum gekümmert. Ich war 4 Suns weg vom Food-Drop. Manche 10 Suns, allerdings haben mir die Grandfathers in der Sweat gesagt, ich solle beim großen Circle bleiben und es war die absolut richtige Entscheidung. Ich hab mit Leuten gesprochen, mit denen ich bisher noch wenig bis gar keine Zeit verbracht habe und ich hab viel Zeit mit den kleinen Kinder verbracht. Vor einem Moon war das noch komplett undenkbar, so kann eine Sweat alles ändern.

Kurz vor dem letzten Dead-Moon hatten wir einen Tanning (Gerben)-Workshop, diesmal ging es mit einem Trapping-Workshop munter weiter. Hatte meine erste Erfahrung mit einem Streifenhörnchen. Kann ich jedem nur empfehlen, schmeckt sehr gut. Auch die Mäuse dir wir in den Traps haben, sind sehr gut. So werden wohl auch nach dem Jahr, ein paar Mäuse in den Wäldern in meiner Umgebung für mich sorgen.

Da wir sehr viel mit dem Visa zu tun haben, haben nahezu alle Europäer angefragt, ob wir einen extra nad’mad Tag bekommen können. Er wurde uns genehmigt und somit begab ich mich bereits vor ca. 10 Tage nach nad’mad um vieles fürs Visa zu erledigen. Wir wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. Ich war in der 2. Gruppe. Als einen Tag zuvor die erste Gruppe gestartet hat, sind alle angekommen. Nur Wolfgang nicht, der ist alleine vom Haselnut-Camp gestartet und ist bis Mittag nicht in nad’mad aufgetaucht. Da dies mehr als unüblich ist, starteten wir eine Suchaktion. Wolfgang wurde gefunden. Er ist von einem 10m hohen Baum gefallen, weil er sich verlaufen hat und nach dem Weg schauen wollte. Leider ist ein Ast gebrochen und er viel hinunter. Wie durch ein Wunder, da er auf Kopf und Nacken geflogen ist, ist er komplett unverletzt geblieben. Er hat nur eine leichte Gehirnerschütterung davon getragen. Von dieser hat er sich allerdings schnell erholt. Mama ich versprechs, ich werd nicht auf Bäume klettern!!

Die Tage werden auch hier kürzer und manchmal bleibt es nicht aus, das wir Wege inmitten der Nacht gehen müssen. Der große Unterschied, Wald, kein Mond und vor allem keine Kerze. So hab ich 2 Mal relativ mit kurzem Abstand für einen Weg, wo wir normalerweise einen Eggroast (die Dauer die ein Ei benötigt im Feuer geröstet zu werden) brauchen, mehr als 1 1/2 meal times gebraucht. Aber es war eine Spitzenerfahrung. Ich konnte absolut nichts sehen. Hab mich nur am Weg entlang gefühlt, dieser ist mittlerweile schon sehr ausgetretten. Für alle, die den Weg kennen, Trail-Head nach Waabanon.

Ja letzten Moon haben wir also mit Tanning begonnen. Ich dürfte wohl der Spitzenreiter sein, was Häute angeht. Mittlerweile bin ich bei meiner 5. Haut dran, allerdings nicht fertig gegerbt, lediglich zur Rohhaut gescraped. Ich merke wie dort mein Geist sich entspannt und wie viel Energie ich von der Haut bekomme und in die Haut stecke. Vielen Dank an alle Vierbeiner für diese Erfahrung.

Da Tanning und Trapping nicht genug Hardskills sind, haben wir nun auch mit Shelterbuilding angefangen, zumindest mit dem Workshop. Somit sollten wir demnaechst in die Lodges ziehen. Bisher war ich froh, noch im Zelt zu schlafen, da die Moskitos mich sonst gefressen hätten. Aber nun wird es immer kühler. Zur Zeit haben wir sehr kühle Morgen und auch unter Tags wird es nicht wirklich warm. Der Herbst klopft an die Tür, jedoch hoffe ich noch auf einen Indian Summer.

Das waren die Highlights des Moons. Mir geht es wunderbar, ich geniesse jeden Tag, den ich hier bin. Hatte ich im letzten Moon ein leichtes Tief, geht es mir nun um einiges besser und ich fühle mich hier richtig wohl.

Ich wünsche euch noch einen schönen August und in einem Moon lesen wir uns wieder zum nächsten Dead-Moon. Bis dahin Ohren hoch halten und die wunderbare Zeit genießen.

Macht es gut, ich mache es auf alle Fälle gut.

bicani ma’iingan