Reisernte und Hüttenbau

Aaniin!

Unglaublich aber war, es ist schon wieder ein Moon um. War es im letzten Moon unglaublich hektisch und ständig was los, war es diesmal um einiges ruhiger. Wir hatten keinen einzigen Besucher, somit waren wir komplett von der Aussenwelt abgeschirmt. Hin und wieder kam mal der Postman und brachte Briefe.

Gleich am Anfang ist etwas trauriges passiert. Eines unserer Mitglieder konnte und wollte den Sprung über die Schwelle nicht schaffen und hat uns verlassen. Gemeinsam mit ihr ist auch ihr Sohn gegangen. Somit haben wir auf einen Schlag 2 Personen verloren. Wenn man auf engsten Raum so lange zusammen wohnt, ist es immer ein Stich ins Herz. Ich wünsche ihr alles gute und hoffe, sie findet ihren Weg.

Lange Zeit hab ich im Guardian Camp in Zhaabanon gewohnt, anfangs dachte ich noch, wie cool, somit haben wir auch mal andere Sachen zu tun oder machen Special Dinge, dem war aber nicht so und da wir den ganzen Tag in Waabanon abhängen, naja nicht den ganzen Tag, aber dort essen wir alle, dachte ich mir, erspar ich mir den Weg und ziehe um nach Waabanon. Gleich nach der ersten Nacht musste ich jedoch schon wieder meine Sachen packen. Nein, nicht weil ich so laut geschnarcht habe und auch nicht weil mich niemand wollte. Es ist Herbst und Herbst ist Erntezeit. So haben sich an einem Tag 3 Gruppen gebildet. 2 Gruppen sind Reisernten gegangen und die 3. ist geblieben um Summerlodges zu bauen. Wie bereits erwähnt, durfte ich meine Sachen packen und es ging ab zum Ricing. Am Scott Lake wurde geerntet, ca. 1 Mealtime vom Camp entfernt. Jedoch ohne Kanus ist Ricing nur halb so lustig, nahezu unmöglich. Also das nötigste zusammengepackt und das nachdem ich alles ausgepackt hab… Naja manchmal hat man es nicht leicht im Wald. Kanus geschnappt und aus einer 1 Mealtime Wanderung sind es 3 geworden. Insgesamt 3 Kanus geschleppt, unterschiedlicher Grösse. Wir hatten alle unseren Spass. Dieser ging am nächsten Tag weiter, voller Freude ins Kanu gestiegen und Reis ernten! Ich glaub es hat keine 10 Nutcracks gedauert und ich habe es zum…naja ich mochte es nicht. 9 Tage lang war ich Tag täglich am See und hab eine Arbeit verrichtet mit der ich mich von Anfang an nicht anfreunden wollte und konnte. Wir waren zu fünft im Camp, das war das positivste um die Mitstreiter mal ein wenig besser kennen zu lernen. Was war ich froh, als wir 9 Tage später ein Meeting hatten, wo wir einen auf den Deckel bekommen haben, warum wir erst so wenig Reis geerntet haben, wir wollen ja was im Winter zu essen haben. Alle 5 Personen waren nicht glücklich mit ricing, trotzdem haben wir 100 Pounds geschafft. Die 2. Gruppe die mit 16 Personen losgezogen ist, wo auch 7 Kids dabei waren, die haben mal 4 Tage gebraucht, bis sie endlich den Platz gefunden haben, weitere 2 oder 3 Tage bis sie einen Lagerplatz hatten und dann haben sie angefangen zu ricen. 1 Tag! Hiles Mills Pown ist ein schöner Ort aber nicht zum Ricen gedacht. Als ich nach 9 Tagen wieder ins grosse Camp gekommen bin, wo 17 Personen am Huetten bauen waren, die jedoch auch nichts weitergebracht haben, war Tamarack noch frustrierter. Es wurde bereits ein 2. Lake auserkoren, wo gereist werden soll und wir sollen eine Gruppe bilden, die dorthin geht, das hat 2 Tage gedauert, dann haben 18 Leute das Camp verlassen und 4 tapfere Mannen sind im grossen Waabanon übrig geblieben um 2 Sommerlodges zu bauen. Ich bin einer dieser Hüttenbauer. 6 Tage lang hatten wir Ruhe und Frieden und ein gemütliches zusammen leben. In dieser Zeit hab ich extrem viel gelernt. Wir hatten das Glück als einer der wenigen Seeker Hütten komplett neu bauen zu dürfen. Ich bin schon gespannt, was für Material ich in Ö. dafür verwenden kann. Nach 6 Tagen war es vorbei mit der Ruhe, auf einen Schlag gab es 100% mehr Einwohner in Waab. Dakota ist mit ihren 3 Jungs zurück gekommen. Aber auch zu 8. ist es gemütlich und macht Spass. Auch beim Hütten bauen hatten wir Spass. 2 Tage haben wir für den Rahmen gebraucht und da war er nur halb fertig, da meinte Chris, der schon 3 Tage nicht schlafen konnte, die Hütte taugt nichts, 1. zu gross und 2. die Form eines Ei’s, also nehmen wir sie wieder auseinander und bauen sie neu. Welch Glück ich doch hab, so konnte ich nochmal lernen wie der Frame aufgestellt wird und hab dabei sehr viel gelernt und nun ist sie perfekt. Innerhalb von einem Tag haben wir den kompletten Frame fertig gestellt. Wiederrum 5 Tage später wurde unser Lager nahezu wieder um 100% grösser, als eine Gruppe mit 7 Leuten zurück gekommen ist. Da Ricen nichts gebracht hat, ist die Gruppe Leaks sammeln gegangen. Bärlauchwurzeln! Total lecker, nun haben wir 2 grosse Säcke voller Wurzeln, wo wir hoffentlich gut über den Winter damit kommen. Wer nun mitgezählt hat wird drauf kommen 7+4 sind 11, wo ist der Rest der 16 Leute. Die sind weitergezogen zur Reiscampgruppe mit 18 Personen und helfen dort aus. Kaum war die 2. Gruppe zurück, die grosse Überraschung. Nad’mad Visits stehen wieder an, wo ist blos die Zeit geblieben?? So sitz ich hier und schreibe euch diese Zeilen. Wenn ich morgen nach Waab zurück komme, wird weiter an der Hütte gebaut. Es wird eine komplette Grashütte, wir brauchen 2.000 Grasbündel, somit weiss ich schon, was ich die nächsten Tage machen darf. Das Gras ist vor allem ein richtig schönes Gras, hab schon für die 1. Hütte 100 gebündelt und meine Hände waren total zerschnitten. Ich freu mich! Ich freu mich aber wirklich darauf, das ist eine richtig schöne Arbeit, wo wir gemütlich zusammen sitzen und über Robin und Porkypines uns unterhalten.

Nun genug der Worte. Zuguter letzt die schönen Nachrichten! Solltet ihr mal ein frisches Reh oder Wild bekommen, esst das Herz, aber roh, das ist wohl das Beste was ich seit langem gegessen habe. Vielen Dank dafür an alle Vierbeinigen Brüder und Schwestern!

Seit 4 1/2 Monaten sitz ich nun im Wald und zum ersten mal seit ich hier bin habe ich wieder Gewicht zugelegt! Die Hungermoons gehen zu Ende, nun beginnt die Zeit, wo wir mehr zu Essen bekommen.Um ganze 2 kg hab ich zugelegt, bin nun bei stolzen 67kg. Sobald ich wieder zurück im Camp bin, darf ich mich komplett neu einkleiden, weil keine einzige Hose mehr passt. Aber man will ja nicht meckern.

So genug, der Northwoodstelegraph hat genug gesprochen. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder, aber lesen werden wir uns in einem Moon.

Fühlt euch umarmt,
Ma’iingan

Ein verrückter Moon

Aaniin Liebe Leute!

Endlich schaffe ich es mir die Zeit zu nehmen und euch wieder das Neueste aus dem Wald zu schicken. Was war das für ein verrückter Moon. War im Moon davor eher tote Hose und nicht viel neues, gab es diesmal ein Highlight nach dem nächsten. Ich werde versuchen, mich kurz zu halten, damit ihr einen groben Überblick habt und mir die Geschichten nicht ausgehen, sobald ich wieder zurück bin ;).

Fangen wir mal mit den Gästen an. In diesem Moon hatten wir einen haufen Gäste, viele Verwandte und Bekannte sind vorbei gekommen, aber auch der erste Interessent für ein zukünftiges Yearlong. Allen voran hab ich mich tierisch gefreut, das sich meine Schwester entschlossen hat, den weiten Weg aus Wien zu mir in die Wildnis zu beschreiten um dann noch die Großstadt-Wildnis New Yorks zu geniessen. Einen Quartermoon hat sie mit uns zusammen gelebt und so konnte sie sich ein Bild machen, wie es bei uns so abgeht. Ich hab immens viel Zeit mit ihr verbracht und wohl die beste Zeit meines bisherigen Lebens mit ihr verbracht. Wir haben uns sehr gut über verschiedenste Sachen unterhalten. Vielen Dank für deinen Besuch, die Gespräche, ich hab dich immens lieb!!! Weiters haben uns Charles, Scott, Eric, Adrian, Desiree, Michel, Mountain, Bob, Andre und Vila besucht. Wie man sieht, ist bei uns einiges los ;).

Direkt am nächsten Tag, nach dem nad’mad visit bin ich zum ersten Mal seit ich hier angekommen bin, in ein Auto gestiegen. Wir haben Birkenrinde fuer unsere Sommer- und Winterlodges gesammelt. Da das ein sehr komisches Gefühl ist und ich gar nichts von der Aussenwelt mitbekommen wollte, habe ich meine Augen verbunden und so bin ich 2 meal times im Auto gesessen, zum Glück haben uns keine Officers aufgehalten ;).
Tja wie sammelt man also Birkenrinde. Man geht einfach zu einem lebenden Baum und schneidet einen Schnitt ca. 1m lang und schaelt die rinde vom Baum runderherum. Wie nun jeder weiß tut das dem Baum nicht gut, allerdings wurde er kurze Zeit später abgeholzt, zumindest wurde es uns so gesagt.

War im Moon bevor noch die absolute Himbeer-Hochzeit, hat sich das nun geändert und wir erleben gerade den 7. Brombeeren-Himmel. Ein Wahnsinn wie viele Brombeeren wir hier essen. Bekommen wir ja normalerweise Früchte und Fleisch von der Schule, hat sich der Circle entschlossen darauf zu verzichten und selbst für Früchte und Fleisch zu sorgen. Die Patches in Campnähe waren schnell aufgegessen, jedoch wenn man einen 1 1/2 meal time Marsch in kauf nimmt, kann man soviele Beeren essen, wie in den Bauch passen und das täglich und für den ganzen Circle. Auch einen Moon danach sind dort noch immer unzählige Beeren. Die schmecken mir so gut, das ich gleich einen Busch für zu Hause bestellt habe und dieser von meinen Eltern im Garten eingesetzt wird.

Margret die von Anfang an nur 3 Monate diese Erfahrung machen wollte, hat uns also verlassen. Wahnsinn, bereits 3 Moons sind vergangen, die Zeit verinnt, mittlerweile sind bereits 1/3 der Zeit vergangen und sie kommt mir immer schneller vor. Es gab ein großes Fest, damit sie uns ja in Erinnerung hat.

Michel wie bereits gesagt ist wieder gekommen für ein paar Tage und hat wieder seine Kamera dabei gehabt. Wie vielleicht bekannt, oder noch nicht bekannt, gibt es einen Film von diesem Yearlong, also ihr kennt vielleicht eine zukünftige Hollywood-Größe! 😉

Mußte ich beim letzten Mal noch vor der sweat lodge Platz nehmen, durfte ich dieses Mal in der Sweat sitzen. Dort wurde er geboren “Bicani Ma’iingan”, mein neuer Name, da dieser aber für alle zu lange und zu kompliziert ist, nennen mich alle einfach “Ma’iingan”. Was dieser Name bedeutet, werde ich heute noch nicht verraten, manche von euch, wissen allerdings was der Name bedeutet. Ich bin richtig Stolz diesen Namen von den Elders bekommen zu haben und das ich ihn verwenden darf.

Für kurze Zeit gab es einen Circle-Split. Manche von uns, darunter auch ich, haben sich ins sogenannte Haselnut-Camp begeben. Dort haben wir komplett auf den Food-Drop der Schule verzichtet und sind selbst auf die Suche nach Essen gegangen und haben uns darum gekümmert. Ich war 4 Suns weg vom Food-Drop. Manche 10 Suns, allerdings haben mir die Grandfathers in der Sweat gesagt, ich solle beim großen Circle bleiben und es war die absolut richtige Entscheidung. Ich hab mit Leuten gesprochen, mit denen ich bisher noch wenig bis gar keine Zeit verbracht habe und ich hab viel Zeit mit den kleinen Kinder verbracht. Vor einem Moon war das noch komplett undenkbar, so kann eine Sweat alles ändern.

Kurz vor dem letzten Dead-Moon hatten wir einen Tanning (Gerben)-Workshop, diesmal ging es mit einem Trapping-Workshop munter weiter. Hatte meine erste Erfahrung mit einem Streifenhörnchen. Kann ich jedem nur empfehlen, schmeckt sehr gut. Auch die Mäuse dir wir in den Traps haben, sind sehr gut. So werden wohl auch nach dem Jahr, ein paar Mäuse in den Wäldern in meiner Umgebung für mich sorgen.

Da wir sehr viel mit dem Visa zu tun haben, haben nahezu alle Europäer angefragt, ob wir einen extra nad’mad Tag bekommen können. Er wurde uns genehmigt und somit begab ich mich bereits vor ca. 10 Tage nach nad’mad um vieles fürs Visa zu erledigen. Wir wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. Ich war in der 2. Gruppe. Als einen Tag zuvor die erste Gruppe gestartet hat, sind alle angekommen. Nur Wolfgang nicht, der ist alleine vom Haselnut-Camp gestartet und ist bis Mittag nicht in nad’mad aufgetaucht. Da dies mehr als unüblich ist, starteten wir eine Suchaktion. Wolfgang wurde gefunden. Er ist von einem 10m hohen Baum gefallen, weil er sich verlaufen hat und nach dem Weg schauen wollte. Leider ist ein Ast gebrochen und er viel hinunter. Wie durch ein Wunder, da er auf Kopf und Nacken geflogen ist, ist er komplett unverletzt geblieben. Er hat nur eine leichte Gehirnerschütterung davon getragen. Von dieser hat er sich allerdings schnell erholt. Mama ich versprechs, ich werd nicht auf Bäume klettern!!

Die Tage werden auch hier kürzer und manchmal bleibt es nicht aus, das wir Wege inmitten der Nacht gehen müssen. Der große Unterschied, Wald, kein Mond und vor allem keine Kerze. So hab ich 2 Mal relativ mit kurzem Abstand für einen Weg, wo wir normalerweise einen Eggroast (die Dauer die ein Ei benötigt im Feuer geröstet zu werden) brauchen, mehr als 1 1/2 meal times gebraucht. Aber es war eine Spitzenerfahrung. Ich konnte absolut nichts sehen. Hab mich nur am Weg entlang gefühlt, dieser ist mittlerweile schon sehr ausgetretten. Für alle, die den Weg kennen, Trail-Head nach Waabanon.

Ja letzten Moon haben wir also mit Tanning begonnen. Ich dürfte wohl der Spitzenreiter sein, was Häute angeht. Mittlerweile bin ich bei meiner 5. Haut dran, allerdings nicht fertig gegerbt, lediglich zur Rohhaut gescraped. Ich merke wie dort mein Geist sich entspannt und wie viel Energie ich von der Haut bekomme und in die Haut stecke. Vielen Dank an alle Vierbeiner für diese Erfahrung.

Da Tanning und Trapping nicht genug Hardskills sind, haben wir nun auch mit Shelterbuilding angefangen, zumindest mit dem Workshop. Somit sollten wir demnaechst in die Lodges ziehen. Bisher war ich froh, noch im Zelt zu schlafen, da die Moskitos mich sonst gefressen hätten. Aber nun wird es immer kühler. Zur Zeit haben wir sehr kühle Morgen und auch unter Tags wird es nicht wirklich warm. Der Herbst klopft an die Tür, jedoch hoffe ich noch auf einen Indian Summer.

Das waren die Highlights des Moons. Mir geht es wunderbar, ich geniesse jeden Tag, den ich hier bin. Hatte ich im letzten Moon ein leichtes Tief, geht es mir nun um einiges besser und ich fühle mich hier richtig wohl.

Ich wünsche euch noch einen schönen August und in einem Moon lesen wir uns wieder zum nächsten Dead-Moon. Bis dahin Ohren hoch halten und die wunderbare Zeit genießen.

Macht es gut, ich mache es auf alle Fälle gut.

bicani ma’iingan

Wie die Zeit vergeht

Aaniin!

So schnell kann es gehen, wieder ist ein Moon vergangen.

Was ist im letzten Moon passiert. Hmm wir haben einige Besucher von frueheren Seekern bekommen. Einige Elternteile sind gekommen und auch wieder gegangen. 1 Kind wollte nicht ganz so recht in den Woods leben und ist zurueck zu seinem Vater, somit sind wir noch 41 Personen.

In ein paar Tagen ist es soweit und auch ich bekomme meinen ersten und hoffentlich nicht letzten Besucher. 😉 Meine Schwester kommt mich fuer einen Quartermoon besuchen.

Da es sich um ein Family year long handelt, geht alles ein bisserl langsamer. So haben wir noch immer nicht mit dem Gerben begonnen. Aber das sollte sich nun endlich nach dem Dead Moon aendern. Noch immer schlafen wir im Zelt, wobei bei diesen Mosquito ansturm, bin ich nicht mal traurig darueber. Zum Fullmoon hatten wir unsere erste Sweat. Da es aus Tradition leider so ist, das bei der ersten Sweat nur Personen reinduerfen die bereits bei einer Zeremonie dabei waren, hiess es diesmal fuer mich draussen bleiben. Als aeusserer Doorkeeper war zwar mein Koerper draussen, allerdings mein Geist in der Lodge und ich freue mich schon auf den naechsten Fullmoon, da werde ich dann in der Lodge sitzen.

Es tut sich sehr viel hier, aber immer an alles erinnern ist nicht so einfach, denke fuer heute reicht es eh schon wieder und wir hoeren uns beim naechsten Deadmoon.

Bis dahin wuensche ich euch alles gute und Megwetch fuers lesen.

LG Alex